v.l.n.r.: Einrichtungsleiter August Braun, MdL Alexander Hold, Michael Brandmiller (Träger Lehmbaugruppe Augsburg)

04.02.2025
Alexander Hold als Lehrkraft an der Montessori Schule Kempten

Ein Blick hinter die Kulissen der Demokratie im Rahmen der Projektwoche »Politik macht Schule«

Wie funktioniert der Bayerische Landtag? Welche Prozesse stecken hinter politischen Entscheidungen? Und welche Möglichkeiten gibt es, sich selbst einzubringen? Diese und viele weitere Fragen standen im Mittelpunkt einer besonderen Unterrichtsstunde in der Tertia (7/8. Klasse) der Montessori Schule in Kempten. Landtagsvizepräsident Alexander Hold hat im Rahmen des 7. Tags der Freien Schulen in Bayern eine ganze Stunde lang die Abläufe der Demokratie erläutert und aus erster Hand berichtet.  

»Für mich ist es gerade in der heutigen digitalen Zeit, in der TikTok und Co. bereits den Alltag vieler Jugendlicher erobert haben, ungeheuer wichtig, den Kindern die Bedeutung unserer Demokratie zu nahe zu bringen. Für die jüngere Generation ist diese selbstredend, aber wir wissen alle, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, selbstbestimmt und in Freiheit zu leben und beispielweise seine Meinung frei äußern zu dürfen. Oder etwa durch die Gewaltenteilung keine Angst davor haben zu müssen, dass Gesetze nicht durchgesetzt werden«, so Hold. Seine Schulstunde stand unter dem Motto »Wie funktioniert der Bayerische Landtag? Ein Blick hinter die Kulissen der Demokratie«, für die er eigens eine Präsentation vorbereitet hatte. Mit anschaulichen Einblicken, Bildern und Fakten erklärte er den Schülerinnen und Schülern die Funktionsweise des Landtags.  

Politik aus erster Hand erleben 
Besonders wichtig war Alexander Hold die lebendige Gestaltung der Veranstaltung. Deshalb konnten die Schülerinnen und Schüler auch einen Blick in seinen Terminkalender werfen und durch praktische Beispiele gelang es, politische Zusammenhänge greifbar zu machen und die Schülerinnen und Schüler aktiv in das Gespräch einzubeziehen. So wurde gegen Ende der Stunde gemeinsam simuliert, einen Gesetzesentwurf in den Landtag einzubringen: Freitag schulfrei, um Zeit für Umweltaktivitäten zu haben. Zusammen mit Hold und der Klassenlehrerin Anne Engel diskutierten die über 20 Schülerinnen und Schüler über Vor- und Nachteile eines solchen Gesetzesentwurfes. Viele nutzten im Anschluss die Gelegenheit, eigene Fragen zu stellen. »Demokratie lebt vom Mitmachen. Nur wer sich informiert und engagiert, kann mitgestalten und unsere Gesellschaft voranbringen. Das muss nicht gleich als Vollzeitpolitiker sein, es ist schon ein guter Anfang, sich in der Kommunalpolitik zu engagieren oder bei Jugendverbänden mitzuarbeiten«, appellierte der Politiker an sein junges Publikum. Im Nachgang zur Unterrichtsstunde stand dann ein ausführliches Gespräch mit Einrichtungsleiter August Braun sowie Schulleiterin Stephanie Hausladen und Michael Brandmiller vom Träger der Schule (Lehmbaugruppe Augsburg) über die aktuellen Herausforderungen in der Schullandschaft an. »Die Freien Schulen sind ein wichtiger Partner in der Bildung. Sie fördern nicht nur Kreativität und Eigenverantwortung, sondern schaffen Räume für intensive Auseinandersetzungen mit wichtigen gesellschaftlichen Themen«, betonte Hold im Anschluss an das Gespräch. Der Besuch von Alexander Hold an der Montessori Schule in Kempten war Teil einer landesweiten Initiative vom rat freier schulen (rfs), bei der sich über 130 Politikerinnen und Politiker die Zeit nehmen, mit jungen Menschen an freien Schulen in den Dialog zu treten.