Auf Einladung des Vizepräsidenten des Bayerischen Landtages Alexander Hold besuchte Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo das Carl-von-Linde-Gymnasium. Bei einem Rundgang durch die Schulgebäude überzeugte sich der Minister von der Notwendigkeit einer umfassenden Sanierung und vor allem eines Erweiterungsbaus. Gemeinsam mit Schulleiter Hermann Brücklmayr hörten die beiden Politiker auch kurz in die Bandprobe der CvL-Bigband hinein. Der Wunsch nach einem zusätzlichen Musiksaal für den musischen Zweig des Gymnasiums gehört zu den wichtigsten Forderungen des Gymnasiums.
Den Besuch hatte Alexander Hold aber vor allem organisiert, um den Minister im Gespräch mit der Schulfamilie von der Notwendigkeit eines zusätzlichen Ausbildungszweigs für das kleinste der drei Kemptener Gymnasien zu überzeugen. Und so konnte sich der Minister im Gespräch mit der Schulleitung, Vertretern der Lehrerschaft, dem Schülersprecher und des Elternbeirates davon überzeugen, dass die sehr gute pädagogische und fachliche Arbeit der Schule allenthalben ebenso geschätzt wird wie die familiäre Atmosphäre und das gute Lernklima aufgrund seiner überschaubaren Größe. Man war sich einig, dass Latein nach wie vor einen großen Gewinn für jeden Schüler und eine perfekte Basis für analytisches und strukturiertes Denken darstellt. Lang diskutiert wurden die Möglichkeiten, wie die Attraktivität des Latein-Unterrichts wieder deutlicher publik gemacht werden könnte.
Zur Überzeugung der Schulfamilie ist allerdings dringend ein zusätzlicher Ausbildungszweig am CvL erforderlich, um die sinkenden Neuanmeldungen zu stabilisieren. Viele Eltern und Kinder entscheiden sich trotz des sehr guten Rufs der Schule entweder aus Angst vor dem zwingendem Latein-Unterricht für andere Gymnasien oder weil außerhalb des Musischen Zweigs keine Ausbildungsrichtung mit weniger als drei Fremdsprachen angeboten wird.
Neben den Schwerpunkten im sprachlichen und im musisch-künstlerischen Bereich liegen der Schule insbesondere die Projekte Klimaschule und soziale Schule am Herzen. Aufgrund dieses bestehenden Profils der Schule wünscht sich die Schule die Angliederung eines Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums. Eine enge Kooperation mit dem Fachbereich Sozialwissenschaften der Hochschule Kempten, von dem beide Seiten profitieren könnten, ist bereits vorbereitet.
Zusätzlich soll die Genehmigung der Fremdsprachenfolge Englisch-Französisch-Spanisch ein Abitur am sprachlichen Zweig ganz ohne Latein ermöglichen. Auch hierfür zeigte sich der Kultusminister am Ende der Diskussion offen.
Alexander Hold freute sich über das intensive Interesse des Kultusministers: »Nach diesem Besuch bin ich zuversichtlich, dass so rechtzeitig eine gute Entscheidung für die Zukunft des Carl-von-Linde-Gymnasiums getroffen werden kann, dass bereits die nächsten Fünftklässler 2020 davon profitieren können.«
